29.06.2012 Traurig

Heute bin ich ganz traurig, liebes Tagebuch.

Der Tag fing schon ganz schlecht an. Der Wecker klingelte um 5:00 Uhr und ich war noch gar nicht ausgeschlafen. Außerdem merkte SIE nach dem Weckerklingeln, dass ich mehr oder weniger am Rand IN ihrem Bett lag. Natürlich hatte das Konsequenzen

 dahingehend, dass ich rausgeschubst wurde. Wir standen dann auf und gingen in die Küche, normaler Haushalt. Gestern Abend ging das wohl nicht zu erledigen, weil wir ganz aufgeregt 23 Menschen zusahen, die alle hinter so einer schwarzweißen Kugel hinterherrannten. Einer, der so dunkel war wie Derry, rannte einmal nicht. Alle Menschen jubelten, er erstarrte und rührte sich eine ganze Weile nicht. Mama gefiel das. Als sie mir was von Sixpack und durchdefinierten Muskeln erzählte kannte ich mich gleich aus. Die habe ich ja schließlich auch. Im Grunde genommen sogar viel ausgepräger als der Mann auf dem grünen Rasen gestern. Meine Hinterbacken sind einzigartig. Sie werden auch regelmäßig massiert und geklopft. Naja, wenn´s meinen Menschen glücklich macht, ich verdrehe dabei manchmal die Augen, weil´s so gut tut. Am hinteren Rücken habe ich Schmerzen, wenn sie da bürstet oder ausstreicht. Das möchte sie gerne untersuchen lassen, ab und zu huste ich auch. Es scheint doch ein Besuch beim Tierarzt fällig. Aber deswegen bin ich nicht traurig. Ich habe SIE heute früh nicht verstanden und auch mein Derry stand auf der Leitung. Sie hat uns in den Garten ausgesperrt, nicht mal zur anderen Tür durften wir uns reinschleichen, da flogen wir gleich wieder raus. Das war ganz schrecklich und hat uns beiden gar nicht gefallen. Vor lauter Verzweiflung haben wir eine gelbe Pfütze oben im Wohnzimmer hinterlassen. Ich sage auch nicht wer´s war. Als SIE das entdeckte war sie ganz traurig und hat immer wieder gesagt, wie leid ihr das tut. Sie wusste wohl, dass wir heute früh unglücklich waren und nichts verstanden hatten. Als wir nämlich reindurften stand alles anders. Mein Podest war umgezogen, die kuscheligen Liegeplätze waren weg und wir durften fast nirgends hin. Da ist das dann auch mit der Pfütze passiert. Es klingelte und ein ganz netter Mann, der uns beide ganz lieb streichelte, kam zu Besuch. Beide schoben dann noch einen Schrank weg und das schien mir wirklich der Gipfel zu sein. Nichts war mehr so wie es sollte. Der Mann ging überall dahin, wo wir sonst unsere Plätze hatten, und schaute vor die Wand. Sogar im Keller schaute er in einen kleinen grauen Kasten. Versteh einer die Menschen. Als der weg war ging sie auch weg. Jetzt verstehst Du, warum ich so traurig bin, oder? Ewigkeiten ließ sie uns allein. Es waren wohl knapp zwei Stunden laut Derry. Dann endlich war sie ja wieder da, meine Welt schien erneut in Ordnung, als sie auch noch unser Terrassenbüro eröffnete. Ich versuchte sofort auf die Holly zu hopsen und schlug hintenüber, weil die Holly nicht mehr da war, wo sie bei meinem Absprung noch war. Meine ganze Welt stand Kopf! Bis jetzt habe ich mich von den Aufregungen nicht vollständig erholt, aber sie schnappt schon die Leine, der Regen hat aufgehört, der nach meinem Hollyunglück runterrauschte. Sicher geht es mir gleich wieder besser. Apropos besser: Unseren Nachbarn mit dem Dackel trafen wir nochmal und er war sehr nett. Er meinte, dass ihm seiner abgehauen wäre und Mama hat ihm Verständnis für seine Situation signalisiert. Sie hat ihm auch gesagt, dass wir die Körbe ja wegen seines Hundes aufhätten und sie doch wüsste, dass er so ein Unglück wie beim Hund davor sicher kein zweites Mal erleben möchte. Da strahlte er und hat überhaupt nicht mehr über uns geschimpft. Schön, dass wir jetzt morgens wieder in Harmonie mit allen sind. :-) Nun geht´s aber los!